Murau wurde zugleich von der Mutterpfarre St. Georgen ob Murau abgetrennt und zur selbstständigen Pfarre erhoben.
1333 wurde der Pfarrbereich auf den südlich der Mur befindlichen Stadtteil erweitert, und im Rahmen der josefinischen Reformen kamen 1788 die Gebiete Stallbaum, Plannitzen, St. Egidi, Triebendorf, Probst, Wimmel und Lärchberg zur Pfarre Murau. Im Jahr zuvor wurde der Friedhof vom Kirchhof zur St. Anna Kirche in der Heiligenstatt verlegt.Zur Zeit der Reformation wirkten von 1525 bis 1599 sieben "lutherische Pastoren" in Murau, doch 1605 wurde die Pfarrkirche wieder "rekatholisiert".
Die bevölkerungsmäßig kleine Pfarre Murau (3100 Katholiken) hat die Baulasten für die Pfarrkirche, für eine komplette Kalvarienberganlage und für vier Filialkirchen zu tragen. Es sind dies die beiden gotischen Kirchen St. Anna (um 1400 erbaut) und St. Leonhard (1439 als Wallfahrtskirche erstmals genannt), die Kapuzinerkirche (1645 vom Reichsgrafen Georg Ludwig zu Schwarzenberg mit dem Kapuzinerkloster gegründet) und die St. Ägidius Kirche (die älteste Filialkirche der Pfarre aus dem 12. Jahrhundert). Darüber hinaus gehören zur Pfarre die Filialkirche Stolzalpe (1926 erbaut), die Achatiuskapelle im Schloss Murau (1648 geweiht) und die neue Hauskapelle im Murauer Elternhaus. Das Kapuzinerkloster wurde 1968 aufgelassen. In den letzten drei Jahrzehnten hatte die Pfarre für die Erhaltung dieser Sakralbauten über 2,1 Millionen Euro aufgebracht!
Fürst Schwarzenberg übte bis zum Jahr 2007 die Patronanz für die Stadtpfarrkirche Murau aus. Die ehemalige Elisabeth Spitalskirche "verkaufte" er im Jahr 2000 um einen symbolischen Euro der evangelischen Kirchengemeinde.
Wolfgang Wieland
Die wöchentlich erscheinende Gottesdienstordnung senden wir gerne auf Wunsch elektronisch zu.
Ein Terminplan für die Sonn- und Feiertagsgottesdienste im gesamten Seelsorgeraum Murau wurde in Form von Amtlichen Mitteilungen der Gemeinden an die Haushalte übermittelt und kann bei Bedarf auch gerne nochmals über die Pfarrkanzleien angefordert werden.
Die Pfarre ist die unterste Instanz der christlichen Seelsorge. In der römisch-katholischen Kirche bilden mehrere Pfarren ein Dekanat, mehrere Dekanate eine Diözese. Die Diözese Graz-Seckau umfasst 50 Seelsorgeräume mit 388 Pfarren (einschließlich 2 Lokalien und 1 Expositur). In den steirischen Pfarren leben 1.209.000 Menschen, 889.579 davon sind Katholiken.
Die Pfarre hat Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Sie führt die Bücher (=Matriken) für Taufen, Trauungen und Todesfälle und stellt darüber Bestätigungen aus.