Die Kapuzinerkirche wurde 1645 zusammen mit dem Kloster vom Reichsgrafen Georg Ludwig zu Schwarzenberg gestiftet, da die Mönche im Zuge der Gegenreformation nach Murau berufen worden waren. An den einfachen tonnengewölbten Kirchenraum schließen zwei Seitenkapellen und ein Recheckchor an. Rechts vom Eingang zur Loretokapelle befindet sich die Grabplatte der Anna Neumann, 1624 von Philibert Pocabello geschaffen.
1940 wurde das Kloster von der nationalsozialistischen Partei beschlagnahmt, die Kirche konnte aber weiterhin betreut werden. 1945 wurde das Kloster zurückgestellt.
Das anschließende Kloster mit kleinem Kreuzgang dient heute nicht mehr dem Orden, sondern wird zum Großteil als Heimatmuseum genützt, da im Jahre 1968 das Kloster aufgelöst worden ist. Mit Aufhebung des Klosters 1968 kamen die Bestände der Bibliothek in das Kapuzinerkloster Hartberg und ca. 1200 Werke, vorwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert, in das Kapuzinerkloster Klagenfurt.
Im Jahre 1974 ist die Kirche aus dem Schwarzenbergischen Eigentum zur Pfarre Murau als Filialkirche gelangt. Im Jahre 1991 erhielt die Kirche eine gründliche Innenrenovierung, wobei der Hochaltar um 3,5m nach Norden versetzt und ein neuer Volksaltar aufgestellt wurde. Seit 2004 ertönen die Klänge einer neuen vom Triebendorfer Orgelbauer Walter Vonbank errichteten Orgel, die auch von der Musikschule als Übungsinstrument für Orgelschüler mitverwendet wird.
Wolfgang Wieland