Am Südrand von Murau erhebt sich auf einem bewaldeten Bergrücken nahe der Burg Grünfels der schlanke, hochstrebende Bau der kleinen Leonhardikirche. Sie steht an Stelle der ehemaligen Burgkapelle St. Katharina und wurde wahrscheinlich bald nach der St.-Anna-Kirche erbaut, 1439 ist sie schon als Wallfahrtskirche bekannt.
Die hoch aufstrebende Halle mit Netzgewölbe setzt sich im langen, lichtdurchfluteten Chor fort. Die großen Fenster sind mit reichem Maßwerk versehen, die Schlußsteine und Konsolen phantasievoll verziert. Hochaltar, Kanzel und rechter Seitenaltar entstanden um 1640. An der Brüstung der Musikempore hängen Wappen von Anna Neumann, von fünf ihrer Männer und Reichsfürstenwappen der Schwarzenberg. Der gesamte Kirchenbereich wird von einer Wehrmauer umschlossen, an die im Westen ein Stiegenaufgang zur 1680 erbauten Heiliggrabkapelle anschließt. In den Jahren 1994 und 1995 wurde die mit kunstvoller Steinmetzarbeit reich geschmückte Außenfassade der Kirche restauriert.
Wolfgang Wieland