Ein Weihbischof für die Diözese Graz-Seckau

Der Freitag, 31. Jänner, ist der Tag des heiligen Johannes Bosco. So hat dieser Tag anno domini 2025 eine doppelte Symbolwirkung, wenn Johannes Freitag, Leiter des Seelsorgeraums Eisenstraße, Militäroberkurat und Diözesaner Beauftragter für Rundfunkgottesdienste, von Papst Franziskus zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt wird. Der Steirer ist damit der fünfzehnte aktive Bischof in Österreich. Die Weihe wird am 1. Mai ab zehn Uhr im Grazer Dom erfolgen.
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl hat vor einiger Zeit im Vatikan um einen Weihbischof angesucht; zur Unterstützung für die Aufgaben in der Diözese und für eine verstärkte synodale Ausrichtung, bei der es darum geht, noch mehr mit den Menschen in Austausch zu sein. Nach der Kandidatensuche durch den Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, und der Bewertung durch das Dikasterium für die Bischöfe hat Papst Franziskus nun eine Entscheidung getroffen und Johannes Freitag mit 31. Jänner 2025 zum Weihbischof ernannt.
"Die Freude am Herrn: eure Stärke!“
Bischof Freitag wird als Auxiliarbischof (Weihbischof) nach seiner Weihe am 1. Mai „Bischofsvikar für Synodalität“ werden und in der Folge mit den Steirerinnen und Steirern den weltkirchlichen Weg vertiefen. Der Wahlspruch des künftigen Weihbischofs lautet: „Die Freude am Herrn: eure Stärke!“ (Neh 8,10). Sein Titularbischofssitz ist Guzabeta, eine schon lange nicht mehr existierende Diözese im heutigen Algerien.
Der letzte Weihbischof der Diözese Graz-Seckau war der jetzige Erzbischof von Salzburg Franz Lackner. Er war von 2002 bis 2013 in diesem Sinne tätig.
Weihbischof Johannes Freitag
“Bei der ersten Kontaktaufnahme durch den apostolischen Nuntius dachte ich an einen Scherz”, so Bischof Freitag. Bei einem persönlichen Gespräch mit dem Nuntius in Wien ist der Entschluss gereift, dass er dieses Amt annehmen werde. “Ich war selber sehr überrascht, freue mich nun aber über diese neue Aufgabe und werde mich mit voller Kraft und ganzem Herzen für die Menschen in der Steiermark einsetzen”, sagt der neue Weihbischof. Was ist ihm wichtig? Auf die Menschen zu hören, eine ernsthafte Freude am Glauben zu vermitteln sowie mit vielen über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen.
"Ein Gewinn für die steirische Kirche"
„Ich freue mich sehr, dass nun eine Entscheidung gefallen ist. Und ich freue mich über die Ernennung von Johannes Freitag, einem beliebten Priester, der sich in der Vergangenheit schon in vielen Diensten bewährt hat. Seine Bestellung ist ein Gewinn für die steirische Kirche und für die österreichische Bischofskonferenz“, sagt Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, „ich weiß, dass sich der Papst bewusst Zeit genommen hat, um einen guten Priester in diesen Dienst zu rufen – ich sage ihm dafür ein herzliches, steirisches Vergelt’s Gott!“. Ebenso betont Bischof Wilhelm, dass er sich auf das Miteinander freut und auf den Segen, der vom Dienst des neuen Bischofs Freitag für die Menschen in der Steiermark ausgehen wird. In die Zukunft blickend gehe es außerdem um die Personalreserve für das Amt eines Diözesanbischofs.
"Talent, Verbindungen aufzubauen"
Militärbischof Werner Freistetter kommt ein beliebter Seelsorger abhanden. Dennoch überwiegt auch bei ihm die Freude. „Ich freue mich sehr, dass Johannes Freitag Weihbischof in Graz wird und halte ihn für äußerst geeignet für dieses wichtige Amt. In der Militärseelsorge hat Militäroberkurat Freitag weitreichende und wertvolle Impulse gesetzt. Besonders hervorzuheben ist sein Talent, Verbindungen aufzubauen. Bei den Soldatinnen und Soldaten ist er nicht zuletzt dadurch besonders gut angekommen“, so Militärbischof Werner Freistetter. Er ist überzeugt, dass Johannes Freitag auch als Weihbischof mit viel Herz und Engagement für die Menschen da sein wird.
Im synodalen Prozess habe Freitag mit Weitblick die besonderen Bedürfnisse der Militärseelsorge berücksichtigt und so einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Kirche geleistet. „Für seine neue Aufgabe als Bischof wünsche ich Johannes Freitag von Herzen Gottes reichsten Segen, um die ihm anvertrauten Aufgaben zu erfüllen. Gleichzeitig hoffe ich, dass er die enge Verbundenheit zur Militärseelsorge auch in Zukunft bewahren wird“, sagt der Militärbischof.