Dreifaltigkeitssonntag

Alle Christen und Christinnen werden „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28,19) getauft und so mit dem dreieinigen Gott verbunden.
Dass Gott kein Gott nur für sich ist, davon sprechen alle Männer und Frauen der Heiligen Schrift. Christen und Christinnen glauben an einen Gott, der über sich hinausgeht, in sich selbst Beziehung ist und dadurch Beziehung stiftet. Eine innere Dynamik der Liebe in Gott wird als großes und letztlich nie ganz zu verstehbares Geheimnis an diesem Dreifaltigkeitssonntag betrachtet.
Verschenkende, empfangende, ermöglichende Liebe
Ein Gott, der über sich hinausgeht ist ein liebender Gott. So drückt sich in Gott „Vater“ die sich verschenkende, sich hingebende Liebe aus. Er ist der Ursprung allen Lebens aus Liebe.
Im „Sohn“ zeigt sich konkret die empfangende Liebe, der selbst wieder aus sich herausgeht und uns Menschen als Mensch nah ist. Im „Heiligen Geist“ zeigt sich die Verbindung von sich verschenkender, empfangender Liebe, die den Austausch ermöglicht.
Der dreifaltige Gott selbst lädt die ganze Schöpfung ein, an seiner Gemeinschaft, seiner Beziehung und Liebe teilzuhaben. Es ist ein ganz und gar liebesfähiger und beziehungswilliger Gott!
Menschen werden am Du zum Ich
Das innerste Wesen Gottes ist Beziehung, Austausch, Verbindung und Liebe.
Auch wir Menschen reifen und wachsen am Du. Das „Ich“ können Menschen nur tragfähig am „Du“, am Gegenüber ausbauen. Und wenn Menschen ganz sie selbst sind, ihr innerstes Wesen entfalten wollen, dann brauchen sie Gemeinschaft und Austausch. Und genau darin ist Gott in seinem Wesen uns Vorbild und lädt die Schöpfung ein, Gemeinschaft zu fördern und liebend zu sein.
Der Dreifaltigkeitssonntag wurde bereits vor dem Jahr 1000 in Frankreich gefeiert und im 14. Jahrhundert für die ganze Kirche eingeführt.