Pfingsten - "Geburtstag" der Kirche

Pfingsten ist eines der drei großen christlichen Feste. Dass es leicht „unter den Tisch“ fällt, liegt wohl keineswegs an der inhaltlichen Bedeutung, sondern vielmehr an der fehlenden wirtschaftlichen „Ausbeutung“, die heute leider zu oft unsere Aufmerksamkeit bestimmt.
Weihnachten, das ist leicht, da wurde Jesus geboren. Ostern, etwas schwieriger, aber doch leicht in Geschichten zu verpacken - da ist Jesus auferstanden. Aber Pfingsten? Nach der Frage der Bedeutung des Pfingstfestes sieht man wohl oft in fragende Gesichter. „Irgendwas mit dem Heiligen Geist“, das wissen viele noch aus der Schule.
Dabei wird das Pfingstfest unter Wert geschlagen, ist es doch nichts weniger als das „Geburtsfest der Kirche“. Von diesem Tag an – es war der 50. Tag nach der Auferstehung, also nach Ostern – „trauten“ sich die bis dahin ängstlichen Apostel, die Botschaft von der Auferstehung Jesu zu verkünden. Eine Erfolgsgeschichte: Viele Menschen fanden durch Sie den Glauben und ließen sich taufen.
Ende der Osterzeit
Die Erzählung vom Pfingstereignis ist so etwas wie die Anti-Geschichte zum Turmbau zu Babel, die von Verständigung, nicht der Verwirrung, von Einheit trotz Vielfalt spricht, der Sammlung anstelle der Zerstreuung. Und dieses Wunder wird durch den Heiligen Geist vollbracht, der schon im Alten Testament auftaucht. (Apg 2,1-11)
Früher wurde die Herabkunft des Heiligen Geistes allgemein in der siebenwöchigen Osterzeit mitgefeiert. Als eigenständiges Fest wird Pfingsten erstmals im 4. Jahrhundert erwähnt. Es fällt immer in die Zeit zwischen 10. Mai und 13. Juni. Mit Pfingsten endet die österliche Zeit. Das Wort „Pfingsten“ leitet sich vom griechischen "pentekoste" für "der 50. Tag" ab.
Der Heilige Geist
Der Heilige Geist ist die dritte Person der Hl. Dreifaltigkeit. Er bildet gemeinsam mit dem Vater und dem Sohn den dreifaltigen Gott und ist gleichzeitig selbst Gott. Der Heilige Geist erneuert die Schöpfung von innen her, er macht alles neu. Wer an die Kraft dieses Geistes glaubt und um sein Kommen bittet, ruft die göttliche Unruhe herbei. In der Taufe kommt der Mensch mit dem Heiligen Geist in Berührung.
Symbole für den heiligen Geist sind die weiße Taube, der Wind und das Feuer. Die Taube galt schon in der Antike als ein Symbol für Liebe, Frieden und Sanftmut. Es wurde damals angenommen, dass Tauben keine Gallenblase besitzen und deshalb frei von Bitterem und Bösem sind. Der Prophet Elija vernimmt in einem „leisen Säuseln“ des Windes die Stimme Gottes (1. Könige 19). Die „Zungen wie Feuer“ in der Pfingstgeschichte stehen wohl für das „Brennen“ der Apostel, das Evangelium zu verkünden – und stehen Pate für das Symbol des Feuers.
Firmungen
Apropos Pate: Das Pfingstfest ist auch als Firmtermin sehr beliebt. In der Feier der Firmung wird der Heilige Geist auf die Firmlinge herabgerufen, damit er sie in ihrem Christ-sein stärke. Das Wort „Firmung" kommt vom lateinischen confirmare (= bestärken). Die Reihe der Firmungen beginnt in unsere Diözese nach Ostern und wird Ende Juni abgeschlossen.
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