6. Jänner: Heilige Drei Könige und Erscheinung des Herrn

1) Erscheinung - Epiphanie
Der Ausdruck „Erscheinung“ (griechisch Epiphania, eingedeutscht Epiphanie) meint hier, dass durch Jesus Christus die Herrlichkeit Gottes in der Welt erschienen ist. Deshalb wird an diesem Festtag seit den ersten christlichen Jahrhunderten der Geburt Christi, aber auch seiner Taufe im Jordan und seines ersten Wunders (Weinwunder bei der Hochzeit zu Kana) gedacht. Das sind alles Ereignisse, in denen die Göttlichkeit Jesus aufzuleuchten beginnt. Das Tagesevangelium erzählt, wie sternkundige Weise aus dem Morgenland das Jesuskind suchen und es nach einem Umweg auch finden: "Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar." (Matthäus 2,11)
2) „Drei Könige“
Wegen dieser kostbaren Gaben werden sie später für „Könige“ gehalten und auch so dargestellt. Die Dreizahl der Gaben führt dazu, drei Geber anzunehmen – also „drei Könige“. Die Tradition gibt ihnen dann auch noch die bekannten Namen: Kaspar, Melchior und Balthasar. Sie werden in der christlichen Kunst zu Vertretern verschiedener Kontinente (darum ist oft ein Schwarzer dargestellt) und verschiedener Lebensalter (Jüngling, reifer Mann, Greis). Im Volksmund heißt das Fest auch „Dreikönigstag“ oder einfach "Dreikönig".
3) Bräuche
Das "Sternsingen" (Dreikönigsaktion: www.dka.at) in den Tagen vor dem Dreikönigstag gehört zu den beliebtesten Bräuchen unseres Landes. Mancherorts wird nach der Liturgie Wasser geweiht. Das "Dreikönigswasser" wird als Zeichen des Segens von den Gläubigen nach Hause mitgenommen. Auch der Brauch des "Rauchengehens" am Vorabend des 6. Jänners (Haus- und Hofsegnung mit Weihrauch) ist in manchen Familien noch oder wieder üblich.
Karl Veitschegger