Vatikan-Dokument zur Menschenwürde
Österreichs Bischöfe begrüßen das vatikanische Schreiben Dignitas infinita (Unendliche Würde). Mit diesem Schreiben ergreife die Kirche erneut das Wort für die Würde und Rechte aller Menschen, so der Salzburger Erzbischof und Bischofskonferenz-Vorsitzende Franz Lackner. Die Erklärung wolle im Sinne einer prophetischen Mahnschrift wachrütteln und "ein positives Engagement zugunsten der Schwächsten in unserer Gesellschaft stimulieren".
Die Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde wurde am 8. April 2024 vom vatikanischen Glaubensdikasterium veröffentlicht. Darin wird etwa die Leihmutterschaft grundlegend abgelehnt. Zudem bleibt die katholische Kirche bei ihrem strikten Nein zu Abtreibung und Sterbehilfe. Ein Nein gibt es auch zur Geschlechtsumwandlung, außer zur medizinischen Behebung von Anomalien. Weiters geht es auch um Themen wie Armut, Krieg, Migration und Menschenhandel, Gender, sexuellen Missbrauch oder Gewalt gegen Frauen.
"Stimme für die Menschlichkeit"
Mit Dignitas infinita bekräftige die Kirche die grundsätzliche Würde aller, "immer und überall", so Erzbischof Lackner. Gleichzeitig stelle die Kirche klar, "dass aus eben jenem Personenverständnis heraus menschliches Leben und Lebensweise vor Ideologisierungen geschützt werden müssen". Die Kirche werde die Würde des Menschen im gesellschaftlichen Kontext bedingungslos verteidigen, so Lackner: "Sie tut dies mit einer Klarheit, die nicht immer auf Verständnis und Einigkeit mit manchen Sichtweisen heutiger Zeit stoßen kann." Nicht alle Standpunkte der Kirche würden gerne gehört. Die Stimme der Kirche sei auch mahnend und rufe zum Innehalten auf. Jedoch sei es klar "eine Stimme für den Menschen, für seine Würde und Rechte, und damit für die Menschlichkeit".
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sieht im Dokument das Bemühen des Vatikan, lehramtliche Positionen zu untermauern, was klar sei und zu den Aufgaben des Vatikan gehöre. "Manches hat sich getan. Klar ist, dass mit Dignitas infinita bei weitem nicht alles und auch nicht alles umfassend gesagt ist", so Bischof Wilhelm.
Quelle: Kathpress, Red